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Langzeit-Monitoring im Untertagelabor Tournemire erfolgreich abgeschlossen

Nach mehreren Jahren intensiver Feldarbeit und Entwicklung ist das seismische Monitoringprogramm im Untertagelabor Tournemire (Südfrankreich), betrieben vom Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN), erfolgreich zu Ende gegangen. Das Projekt wurde vom 3D-US Lab koordiniert und in enger Zusammenarbeit der Sektionen „Erdbebengefährdung und dynamische Risiken“, „Geomechanik und wissenschaftliches Bohren“ und „Geoenergie“ des GFZ durchgeführt.

Abschließende Messkampagne im Sommer 2025

Den Abschluss des Monitorings bildete eine umfassende seismische Messkampagne Ende Juni bis Anfang Juli 2025. Dabei wurden sowohl Bohrloch-Messungen zwischen bestehenden Bohrungen als auch Streckenmessungen entlang des Tunnels durchgeführt. Ziel war es, die Struktur und das mechanische Verhalten der Störungszone im Tongestein nach den durchgeführten Injektionstests detailliert zu erfassen. Zum Einsatz kamen dabei modernste Bohrlochquellen, Geofonketten und Analyseverfahren, die über die Jahre vom 3D-US Lab entwickelt und kontinuierlich optimiert wurden.

Monitoring-Highlights der letzten Jahre

  • 2021: Erfolgreiche Feldvalidierung des neu entwickelten SQ5-Prototyps durch erste seismische Tests unter realen Bedingungen.
  • 2022: Hochauflösende seismische Messungen entlang von Stollen und in horizontalen Bohrlöchern zur Darstellung der Struktur der Störungszone im Tonstein
  • 2024: Hydraulische Injektionstests in der Störungszone, begleitet von akustischer und seismischer Überwachung zur Bewertung der mechanischen Reaktionen
  • 2025: Finale seismische Messung, die Bohrloch- und Streckenmessungen beinhaltet um das langfristige Monitoring-Programm abzuschließen

Mit dem erfolgreichen Abschluss der letzten Messungen liegt nun ein einzigartiger Datensatz zur zeitlichen und strukturellen Entwicklung einer Störungszone im Tongestein vor. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für sicherheitsrelevante Anwendungen wie die Endlagerung radioaktiver Abfälle, geothermische Nutzung oder unterirdische Speicherung.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen GFZ, IRSN und Industriepartnern wie Amberg Technologies AG hat gezeigt, wie innovationsgetriebene Forschung unter realen Bedingungen im Untergrund entscheidende Beiträge für das Verständnis geomechanischer Prozesse liefern kann.

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