Testmessung im GFZ-Untertagelabor in Freiberg
Im Rahmen des HILs fand im GFZ-Untertagelabor in Freiberg eine weitere Testmessung statt. Ziel war es, verschiedene seismische Quellen im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Empfängertypen unter realen Bedingungen zu testen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem ersten erfolgreichen Test der neu entwickelten Bohrlochdoppelquelle, die für Bohrungen mit einem Durchmesser von 96 mm ausgelegt ist.
Vor dem Messbeginn wurde der Zustand der 70 m und 50 m langen Bohrlöcher geprüft. Eine Bohrung war verschlammt und musste zunächst gespült werden, um die Sensorik sicher installieren zu können. Zur Dokumentation und Bewertung des Bohrlochzustands wurden in beiden Bohrungen Kamerafahrten durchgeführt, die ergänzende visuelle Informationen zur inneren Beschaffenheit lieferten. Zum Einsatz kam dabei ein neues Kamerasystem, das insbesondere durch seine hohe Auflösung und natürliche Farbwiedergabe überzeugte.
Die Empfänger wurden in einer zweiten Bohrung sowie entlang der untertägigen Strecke installiert. Diese Anordnung erlaubte eine differenzierte Erfassung seismischer Signale aus verschiedenen Raumrichtungen und Entfernungen. Zum Einsatz kamen verschiedene Sensoren – darunter Wilcoxon-Sensoren, piezoelektrische Sensoren und klassische Geophone. Die vergleichenden Messungen dienen der Evaluierung und Weiterentwicklung der Sensorik für künftige untertägige Anwendungen.
Die Ergebnisse der Kampagne leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung geophysikalischer Messtechniken. Das GFZ-Untertagelabor in Freiberg unterstreicht damit einmal mehr seine Rolle als innovativer Forschungs- und Teststandort.


